Was ist ein VPN?
Aktualisiert: 18. Apr.
Ein VPN ist wie ein sicherer Tunnel zwischen zwei oder mehreren Geräten im Internet. Es verschlüsselt die Daten, die durch den Tunnel gesendet werden, um sicherzustellen, dass niemand sie abfangen oder lesen kann. Es wird oft verwendet, um sichere Verbindungen zwischen entfernten Standorten oder für den Fernzugriff auf ein Unternehmensnetzwerk herzustellen. Es kann auch dazu beitragen, Ihre Privatsphäre und Sicherheit im Internet zu schützen.
Um eine Verbindung zu einem VPN herzustellen, benötigen Sie normalerweise eine spezielle VPN-Software oder -App. Die meisten Betriebssysteme haben bereits eine integrierte VPN-Funktionalität, die es Ihnen ermöglicht, eine Verbindung herzustellen.
Wenn Sie eine Verbindung zu einem Unternehmensnetzwerk herstellen möchten, benötigen Sie möglicherweise zusätzliche Informationen, wie beispielsweise einen Benutzernamen und ein Kennwort sowie spezifische Servereinstellungen. In diesem Fall sollten Sie sich an Ihren IT-Administrator wenden, um weitere Anweisungen zu erhalten.
Einsatzszenarien des Virtual Private Network
Soll ein VPN eingerichtet werden, stehen drei Anwendungsgebiete im Vordergrund: die Vernetzung von zwei oder mehr Unternehmensstandpunkten über ein öffentliches Netzwerk (Site-to-Site-VPN), der Zugriff auf das Unternehmensnetz von Zuhause oder unterwegs (End-to-Site-VPN ) und der Fernzugriff von einem Rechner auf einen anderen (End-to-End-VPN ).
Site-to-Site-VPN
Ein Site-to-Site-VPN kommt zum Einsatz, wenn mehrere lokale Netzwerke über ein öffentliches Transportmedium zu einem virtuellen Kommunikationsnetz verbunden werden sollen. Denkbar ist ein solches Szenario beispielsweise bei der Vernetzung von Unternehmensstandpunkten, Außenstellen oder Niederlassungen. Alternativ lässt sich eine Standortvernetzung auch in Form eines Corporate Network (CN) auf Basis einer privaten Festverbindung realisieren. In diesem Fall müsste die entsprechende Infrastruktur jedoch kostenpflichtig angemietet werden. Eine Verbindung via VPN hingegen nutzt das öffentliche Netz, sodass lediglich die Kosten für den Internetanschluss anfallen. Der Aufbau eines Site-to-Site-VPN setzt an jedem Standpunkt einen VPN-Router voraus, der den VPN-Tunnel zwischen den lokalen Netzwerken aufbaut. Andere Bezeichnungen für das Site-to-Site-VPN sind LAN-to-LAN-VPN oder Branch-Office-VPN.
End-to-Site-VPN
Auf ein End-to-Site-VPN greifen Unternehmen zurück, wenn das Firmennetzwerk für mobile Nutzer im Außendienst oder Home-Office zugänglich gemacht werden soll. Der Tunnel zum lokalen Netzwerk wird durch einen VPN-Client auf dem Endgerät des externen Mitarbeiters hergestellt. Als Transportmedium kommt das Internet zum Einsatz. Dies ermöglicht Mitarbeitern, über einen beliebigen Internetzugang auf das Firmennetz und somit auf Datei- und Mail-Server oder spezielle Branchensoftware zuzugreifen. Ein End-to-Site-VPN wird auch als Remote-Access-VPN bezeichnet.
End-to-End-VPN
Erfolgt der Fernzugriff nicht auf ein lokales Netzwerk, sondern lediglich von einem Rechner auf einen anderen, spricht man von End-to-End-VPN. Das klassische Einsatzszenario für diese Art der VPN-Verbindung ist Remote Desktop. Eine Technik, bei der Anwendungsprogramme auf einem Rechner ausgeführt und auf einem anderen dargestellt und bedient werden. Transportmedium kann das Internet oder ein lokales Firmennetz sein. Im Unternehmenskontext kommt ein Remote-Desktop-VPN zum Einsatz, wenn Mitarbeiter von zu Hause auf den Rechner am Arbeitsplatz zugreifen möchten.
Technische Umsetzung eines Virtual Private Network
Bei der Implementierung verschlüsselter Verbindungen via VPN kommen verschiedene Protokolle zum Einsatz. Gängige Lösungen setzen auf IPSec, L2TP over IPSec und SSL.
VPN mit IPSec
„Internet Protocol Security“ (IPSec) ist eine Protokoll-Suite, die für das Internetprotokoll (IP) in der Version 6 (IPv6) entworfen wurde und eine gesicherte Kommunikation über nicht-vertrauenswürdige IP-Netze ermöglicht. Vertraulichkeit, Authentizität und Integrität des Datenverkehrs werden durch Verschlüsselungs- und Authentifizierungsmechanismen sichergestellt. IPSec wurde zusammen mit IPv6 entwickelt und nachträglich auch für IPv4 spezifiziert.
L2TP over IPSec
Ein VPN, das mittels L2TP over IPSec realisiert wird, greift auf das „Layer 2 Tunneling Protocol“ (L2TP) zurück. L2TP allein beinhaltet jedoch keine Verschlüsselung. Das Protokoll wird daher in der Regel mit IPSec kombiniert. Während IPSec nur IP-Pakete tunneln kann, unterstützt L2TP eine Vielzahl paketvermittelnder Protokolle. Die Kombination L2TP over IPSec verbindet somit die Stärken beider Standards. Das Ergebnis ist ein flexibles Tunneling-Protokoll mit hoher Sicherheit.
SSL-VPN
SSL wurde ursprünglich für den Einsatz im HTTP-Umfeld entwickelt, jedoch anwendungsunabhängig spezifiziert. Das Verschlüsselungsprotokoll kommt daher auch bei der Absicherung von VPN-Verbindungen zum Einsatz. Eine beliebte Softwarelösung zum Aufbau eines Virtual Private Network über eine SSL-Verbindung ist OpenVPN.